Arbeitstitel: Stein und Stahl
Genre: Fantasy
Status: 1. Überarbeitung beendet
Wortanzahl: 195k (120k Endfassung geplant)
Kategorie: Roman
Inhalt:
Der ehemalige Armee-Hauptmann Tirranar plant Rache am Abgesandten des Königs, der ihn und seine Männer verraten hat. Dieses Unterfangen wäre wesentlich einfacher, wenn er nicht einen jungen Dieb bei sich aufgenommen hätte, der der Schlüssel sein könnte, um sich von Sünden der Vergangenheit reinzuwaschen – einer Vergangenheit, die Tirranar mit Freuden die letzten fünfzehn Jahre hinter sich gelassen hat.
Erster Satz:
Hauptmann Tirranar ließ den Blick von Senar zu seinen vier Leibwächtern schweifen und fragte sich, wie viel Ärger er sich einhandelte, wenn er seinem Impuls nachgab und dem Abgesandten des Königs den Kiefer brach.
Auszug:
Kris‘ Miene erhellte sich, als das Schankmädchen das Essen brachte. Tirranar hatte einen Riecher für Tavernen mit hervorragendem Essen, und Kris hatte tatsächlich seine Nase im Verdacht, die ihm den Weg zu den besten Köchen wies. „Während wir was futtern, kannst du mir mehr über den Jungen erzählen.“
„Warum sollte ich?“
„Weil es untypisch für dich ist, dich mit einem Dieb abzugeben. Dem letzten hast du den Arm gebrochen und laufen lassen.“ Und das auch nur, weil Kris dafür plädiert hatte, ihn nicht der Stadtwache zu übergeben, weil er keine Lust auf stundenlanges Ausfüllen von Formularen hatte.
„Tja, und diesem hier habe ich eine Mahlzeit spendiert und lasse ihn jetzt in meinem Zimmer wohnen.“
Kris‘ Gabel verharrte auf halbem Weg zum Mund, und das Fleischstück darauf zitterte bedenklich. Er musste sich verhört haben. „Du hast was?“
„Du hast mich verstanden.“
„Hast du in letzter Zeit einen Schlag auf den Kopf bekommen? Was Schlechtes gegessen?“ Tirranar sah aus wie immer – als hätte er einen ausgedehnten Urlaub am Belagischen Meer hinter sich und wäre dort hauptsächlich mit Essen und Gewichtheben beschäftigt gewesen.
„Nein.“
„Gift. Irgendjemand hat dir Gift verabreicht.“ Es war nicht Tirranas Art, einen Verbrecher davonkommen zu lassen, und schon gar nicht, ihn in irgendeiner Art zu belohnen. Der Gedanke an Gift erschien Kris logisch. Vielleicht auch Drogen.
„Nichts in der Art.“
„Eine elfische Geisteskrankheit?“
„Bei Goriel, ist es so unwahrscheinlich, dass ich einmal etwas … nun, Nettes mache?“
„Ja.“ Kris aß weiter und deutete mit der leeren Gabel vage in Ranas Richtung. „Du bist nicht nett. Nicht mal, wenn du gut drauf bist.“
„Halt die Klappe und konzentrier dich aufs Essen, bevor du dich vollkleckerst.“
Kris blickte an seiner Jacke hinunter, wo einige Tropfen der hellen Soße eine unübersehbare Spur hinterlassen hatten. „Zu spät.“